Ordentliche Vertreterversammlung der Baugenossenschaft Viernheim
Vorstand berichtet über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024.
Wolfgang Hofmann als Aufsichtsratsmitglied mit großem Applaus verabschiedet.
Interessantes Neubauprojekt für Bewohner ab 65 Jahren in der Planung
Immer zur Jahresmitte lädt die Viernheimer Baugenossenschaft ihre Vertreterinnen und Vertreter zur ordentlichen Jahresversammlung ein, um Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr abzulegen.
Auch in diesem Jahr berichtete der Vorstand wieder über zahlreiche Maßnahmen zum Ausbau und zur Verbesserung des Gebäudebestandes. Unter anderem finden sich unterschiedliche Maßnahmen zur CO2-Reduzierung auf der Agenda der Genossenschaft wieder
So wurde der Bestand an PV-Anlagen auf diversen Gebäudedächern weiter ausgebaut. Zwischenzeitlich produzieren Module mit einer Kapazität von über 800 kWp grünen Strom. Dieser Ausbau wird nach Ausführungen des Vorstandes auch in den kommenden Jahren fortgeführt.
Einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz wurde mit der Ausstattung aller Heizzentralen mit einem digitalen Monitoring-System gegangen. Mit der permanenten Erfassung von Verbrauchsdaten der Heizungsanlagen ist es nun möglich, die Einstellungen der Anlagen individuell zu optimieren. Für jede Heizungsanlage liefert das System Optimierungsvorschläge und ermittelt rechnerische Energieeinsparpotentiale. Ein positiver Nebeneffekt der permanenten digitalen Messungen sind frühzeitige Warnhinweise im Falle von etwaigen Störungen der Anlagen. Noch bevor Mieter Auswirkungen von Störungen in den Wohnungen bemerken, ist die technische Abteilung der BG bereits über das System informiert und beauftragt Handwerker mit der Reparatur.
Alle Hauszugänge und Technikräume wurden von der BG mit einem digitalen Schließsystem ergänzt. Dieses ermöglicht es den Handwerkern mit speziell autorisierten Schlüsseln direkt an die Zieladresse des Reparatur- / Wartungsauftrages zu fahren. Damit werden Zeit und vor allem zahlreiche Stadtfahrten zur Abholung / Rückgabe von Schlüsseln eingespart. Bei der Vielzahl an jährlichen Aufträgen der BG summieren sich die ersparten Kilometer und Benzinverbräuche – und damit also auch CO2-Belastungen nachhaltig.
Für Instandhaltungen und Verbesserungen ihrer Bestände hat die BG im Jahr 2024 insgesamt über 3,6 Mio. € investiert.
Zusätzlich wurden die Neubauprojekte weiter vorangetrieben, sodass der erste Bauabschnitt im Bannholzgraben II erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Alle 20 Wohnungen waren zum Zeitpunkt der Fertigstellung bereits vermietet und konnten wie geplant an die neuen Mieter übergeben werden.
Aber auch im betriebswirtschaftlichen Bereich hat der Vorstand erfreuliche Berichte gegenüber der Vertreterversammlung vorgetragen.
Der Umsatz konnte erneut gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden, sodass ein Jahresüberschuss in Höhe von über 1,7 € vermeldet werden konnte. Ein großer Anteil hiervon wird zur Stärkung des Eigenkapitals in die Rücklagen genommen, der verbleibende Gewinn wird nach einstimmigem Beschluss der Vertreterversammlung als Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet. Wie schon seit vielen Jahren wird sich die Dividende auch für 2024 auf 4,25 % belaufen.
Dank der kontinuierlichen Investitionen hat die Baugenossenschaft mit knapp über 100 Mio. € einen neuen Höchstwert der Bilanzsumme erreicht. Durch die erfreuliche Eigenkapitalquote von 41,7% ist ein solides Fundament vorhanden, um auch künftig für bezahlbares und gutes Wohnen sorgen zu können. Mit den nun fertiggestellten Neubauten bewirtschaftet die Baugenossenschaft aktuell 1.967 eigene Wohnungen – auch das ist ein neuer Höchstwert in der 105jährigen Geschichte der BG.
Dass die Genossenschaft ihren satzungsgemäßen Auftrag erfüllt ist anhand verschiedener Daten ablesbar. Die Mieterfluktuation ist mit 4,5% sehr niedrig und liegt unter dem Durchschnitt vergleichbarer Wohnungsunternehmen in Deutschland. Der Leerstand ist mit 1,4% zum Jahresende auch äußerst gering. Das sich die BG Viernheim im Vergleich zu ähnlich großen Wohnungsgenossenschaften in Deutschland im Feld der sehr gut bis gut aufgestellten Unternehmen wiederfindet ist ein erfreuliches Feedback der Verbandsprüfer des Genossenschaftsverbandes.
Die Mitglieder sind offenkundig mehrheitlich zufrieden mit dem Preis- und Leistungsangebot ihrer Genossenschaft und verbleiben daher gerne in ihren Wohnungen. Auch in Sachen Miethöhen zeigt sich die soziale Verantwortung der Baugenossenschaft. Mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 6,03 € / qm im Bestand liegt man doch sehr deutlich unterhalb der aktuellen Angebote in Viernheim.
Die Vertreterinnen und Vertreter zeigten sich insgesamt zufrieden mit der Arbeit der Gremien. Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat wurden daher einstimmig von der Vertreterversammlung entlastet.
Einen besonderen Tagesordnungspunkt gab es in diesem Jahr auch. Für das langjährige Mitglied des Aufsichtsrates, Wolfgang Hofmann, endete die Zeit in diesem wichtigen Gremium, denn die Satzung sieht eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder vor. Seine Aufsichtsratskollegen und der Vorstand dankten Wolfgang Hofmann herzlich für sein jahreslanges ehrenamtliches Engagement für die Viernheimer Baugenossenschaft. Der langanhaltende Applaus aus den Reihen der Vertreterinnen und Vertreter unterstrich die lobenden Dankesworte des Aufsichtsratsvorsitzenden.
Zu seinem Nachfolger wurde – ebenfalls einstimmig – Herr Benjamin Bläß gewählt. Benjamin Bläß war jahrelang als Vertreter tätig und steigt in die Fußstapfen seines Vaters, der in früheren Jahren ebenfalls in diesem Gremium mitgearbeitet hat.
Zum Abschluss gab der Vorstand noch einen kleinen Einblick in die aktuellen Überlegungen. So wird gerade ein Vorhaben zum Neubau einer Wohnanlage ausgearbeitet, in welcher ausschließlich Mieter und Mitglieder ab dem 65. Lebensjahr einziehen dürfen.
Ein gemeinsamer Ort für Bewohner im gleichen Lebensabschnitt soll eine Antwort gegen die zunehmende Vereinsamung im Alter geben. Selbstverständlich berücksichtigen die Planungen die Bedürfnisse der Zielgruppe, sodass in dem Haus die Barrierefreiheit- bzw. Barrierearmut eine wichtige Rolle spielen. Ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche für alle Hausbewohner, ein gemeinsamer Außenbereich sowie ein Betreuungsangebot sind ebenfalls Teil der Überlegungen.
Das Projekt trägt den Titel WIR – Wohnen Im Ruhestand. Nähere Informationen will die Genossenschaft zu gegebener Zeit veröffentlichen.